Die ganzheitliche neurophysiologische Therapie nach dem argentinischen Arzt Dr. Rodolfo Castillo Morales stellt bei dem Menschen die Kommunikation in den Vordergrund. Kommunikation ist allgemein die Begegnung mit einem anderen Menschen, nicht nur über die Sprache.
Während der Castillo Morales Therapie werden gezielt Hilfen angeboten, die sich auf den Muskeltonus und die Bewegungsmöglichkeiten positiv auswirken. Manuell angebotene Techniken wie Berühren, Streichen, Druck, Zug und vor allem Vibration mit den Händen des Therapeuten werden gezielt eingesetzt. Auf diese Stimuli kann der Patient als Kommunikationspartner reagieren . Dieses Wechselspiel von Reizangebot und reizregulierenden Antworten ist Behandlung, aber auch die Grundlage für die funktionelle Therapie zur Verbesserung der Aufrichtung und der Funktionen des orofazialen Komplexes.


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Wer wird in der Ergotherapie nach dem Castillo Morales Konzept behandelt?

Frühgeborene, Säuglinge, Kinder und Erwachsene mit

  • orofazialen Störungen z.B. bei neurologischen Erkrankungen, Fazialisparesen, Moebius-Syndrom, Pierre-Robin-Sequenz oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
  • Muskelhypotonie z.B. bei Down-Syndrom, Prader-Willi- Syndrom oder anderen Syndromen
  • zentralmotorischen Störungen und Mehrfachbehinderung z.B. bei Zerebralparese oder Zustand nach Schädel-Hirn-Trauma
  • peripheren Paresen z.B. Plexusparesen oder Myelomeningozelen
  • neuromuskulären Erkrankungen

Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. Bezugspersonen ist sowohl bei der Diagnostik als auch in der Therapie nach Castillo Morales von grundlegender Bedeutung.

Ziele der Behandlung mit dem Castillo Morales Konzept

  • Aktivierung und Regulierung der orofacialen Funktionen wie Saugen, Kauen und Schlucken, sowie die Kontrolle des Speichelflusses, die Regulation der mimischen Muskulatur und die Verbesserung der Artikulation,
  • Verbesserung der Aufrichtungs- und Bewegungsfähigkeiten,
  • Erweiterung nonverbaler und verbaler Kommunikationsmöglichkeiten,
  • Förderung der Wahrnehmungsentwicklung im taktilen, tiefensensiblen und vestibulären Bereich sowie Sehen, Hören und Schmecken
  • Förderung der Eigeninitiative und Selbständigkeit (bei Kommunikation, Essen, Trinken, Fortbewegung)